Eine EinfĂźhrung in barrierefreie Webseiten
Was bedeutet Barrierefreiheit im Web?
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist der Zugang zum Internet fßr viele Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens. Doch während fßr einige das Surfen im World Wide Web selbstverständlich ist, kÜnnen fßr andere Barrieren auftreten, die den Zugang zu digitalen Inhalten erschweren oder sogar verhindern. Eine LÜsung, die dieses Problem angeht, ist die Schaffung von barrierefreien Webseiten.
Barrierefreiheit im Zusammenhang mit Webseiten bezieht sich auf die Gestaltung und Entwicklung von Online-Inhalten, die fßr alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Dies umfasst insbesondere Menschen mit Behinderungen, aber auch ältere Menschen oder Personen mit vorßbergehenden Einschränkungen wie Verletzungen.
Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass Nutzerinnen und Nutzer in der Lage sein sollten, Webinhalte wahrzunehmen, zu verstehen, zu navigieren und zu interagieren, unabhängig von ihrer individuellen Situation. Dies schlieĂt verschiedene Aspekte ein.
Gemäà dem Bundesgleichstellungsgesetz (BGG) sind alle Ăśffentlichen Stellen des Bundes dazu verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Die Anforderungen zur Barrierefreiheit richten sich nach technischen Standards wie der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung 2.0 (BITV 2.0) und der EN 301 549 V.2.1.2, die wiederum auf die WCAG verweist. Ăffentliche Stellen und Dienste mĂźssen ebenfalls die Barrierefreiheit ihrer digitalen Angebote gewährleisten. Dies betrifft auch Projektträger und Zuwendungsempfänger, die eine Finanzierung von mehr als 50 Prozent durch den Bund erhalten.
Aspekte der Barrierefreiheit
Visuelle Barrierefreiheit
Die Webseite sollte so gestaltet sein, dass sie auch fßr Menschen mit Sehbeeinträchtigungen zugänglich ist. Dies kann durch die Verwendung von alternativen Texten fßr Bilder, klare und gut lesbare Schriftarten sowie eine flexible Gestaltung erreicht werden.
Auditive Barrierefreiheit
Menschen mit HÜrbeeinträchtigungen mßssen ebenfalls Zugang zu Online-Inhalten haben. Dazu gehÜren beispielsweise Untertitel fßr Videos oder Transkriptionen von Audioinhalten.
Motorische Barrierefreiheit
Personen mit motorischen Einschränkungen sollten die Webseite problemlos navigieren und bedienen kÜnnen. Dies erfordert eine intuitive Benutzeroberfläche, die auch mit Hilfe von Tastaturen oder alternativen Eingabegeräten zugänglich ist.
Kognitive Barrierefreiheit
Die Webseite sollte so gestaltet sein, dass sie auch fßr Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen verständlich ist. Dazu gehÜren klare Strukturen, einfache Sprache und eine verständliche Navigation.
MĂśglichkeiten zur Umsetzung von Barrierefreiheit
Die Schaffung barrierefreier Webseiten erfordert eine bewusste Planung und Umsetzung seitens der Webentwicklerinnen und -entwickler. Hier sind einige MĂśglichkeiten, wie Barrierefreiheit auf einer Webseite umgesetzt werden kann:
Verwendung von semantischem HTML
Die Verwendung von semantischem HTML ermÜglicht es Screenreadern, die Struktur einer Webseite besser zu verstehen, was die Zugänglichkeit fßr blinde oder sehbehinderte Nutzerinnen und Nutzer verbessert.
Alternative Texte fĂźr Bilder
Durch die Bereitstellung alternativer Texte fßr Bilder kÜnnen Menschen mit Sehbeeinträchtigungen den Inhalt der Bilder verstehen, auch wenn sie sie nicht sehen kÜnnen.
Klare und gut lesbare Schriftarten
Die Verwendung von klaren und gut lesbaren Schriftarten sowie ausreichendem Kontrast zwischen Text und Hintergrund erleichtert das Lesen fßr alle Nutzerinnen und Nutzer, insbesondere fßr Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.
Tastaturzugänglichkeit
Die Webseite sollte auch ohne Mausbedienung navigierbar sein, um Menschen mit motorischen Einschränkungen den Zugang zu ermÜglichen. Dies erfordert eine sorgfältige Planung der Tastaturnavigation und die Vermeidung von Mausabhängigkeiten.
Barrierefreie Formulare
Formulare sollten so gestaltet sein, dass sie auch von Menschen mit motorischen oder kognitiven Einschränkungen problemlos ausgefĂźllt werden kĂśnnen. Dies kann durch klare Anweisungen, ausreichend groĂe Eingabefelder und automatische Validierung erreicht werden.
verbesserte Benutzererfahrung fĂźr alle Nutzer/innen
Ethische Verpflichtung
Die Schaffung barrierefreier Webseiten ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern bietet auch viele Vorteile fĂźr die Betreiberinnen und Betreiber von Webseiten. Eine barrierefreie Webseite erreicht ein grĂśĂeres Publikum, verbessert die Benutzererfahrung fĂźr alle Nutzerinnen und Nutzer und kann sogar zu einer besseren Platzierung in Suchmaschinen fĂźhren.
In einer Welt, in der der Zugang zum Internet immer wichtiger wird, ist es entscheidend, dass Webseiten fßr alle zugänglich sind. Die Schaffung barrierefreier Webseiten ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiven und zugänglichen Internet fßr alle.
Die Vorschriften
WCAG 2.2, BITV, EN 301549
WCAG 2.2
Web Content Accessibility Guidelines
Dies sind international anerkannte Richtlinien des World Wide Web Consortiums (W3C) zur Barrierefreiheit von Webinhalten. Die WCAG 2.2 legen technische Anforderungen fest, um sicherzustellen, dass Webseiten fßr Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen zugänglich sind. Dazu gehÜren visuelle, auditive, motorische und kognitive Einschränkungen. Die WCAG 2.2 sind eine wichtige Referenz fßr Webentwicklerinnen und -entwickler, um sicherzustellen, dass ihre Webseiten barrierefrei sind.
Siehe auch: https://www.w3.org/TR/WCAG21/
BITV
Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung
Die BITV ist eine deutsche Verordnung, die Anforderungen an die Barrierefreiheit von Üffentlich zugänglichen Webseiten und mobilen Anwendungen festlegt. Sie basiert auf den WCAG und ist fßr Üffentliche Stellen in Deutschland verbindlich. Die BITV stellt sicher, dass digitale Dienste und Informationen fßr alle Bßrgerinnen und Bßrger zugänglich sind, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen.
Siehe auch BGG: https://www.gesetze-im-internet.de/bgg/__12a.html
EN 301549
europäische Norm fßr die Barrierefreiheit
Dies ist eine europäische Norm fßr die Barrierefreiheit von Informationstechnikprodukten und -diensten. Sie legt Anforderungen an die Barrierefreiheit von Websites, Software und anderen digitalen Produkten fest und richtet sich an Üffentliche Stellen in der Europäischen Union. Die EN 301549 basiert ebenfalls auf den WCAG und stellt sicher, dass digitale Produkte und Dienste in der EU barrierefrei sind.
Siehe auch: https://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1202
Jetzt selbst ausprobieren!
Unsere LĂśsung
Am rechten Seitenrand befindet sich ein Kreis mit einem Männchen. Wenn du diesen anklickst, Ăśffnest du die Einstellungen zur Barrierefreiheit. Hier kĂśnnen nun diverse Anpassungen vorgenommen werden. Bitte habe einen Moment Geduld, bis die gewĂźnschte Einstellung Ăźbernommen wird, da im Hintergrund die gesamte Webseite angepasst und neu geladen wird.Â
Sollte das Männchen rechts nicht sichtbar sein, passe bitte deine Datenschutzeinstellungen an: Gehe links unten auf das Schild mit dem Fingerabdruck. Klicke darauf und setze ein Häkchen bei ‚Externe Medien‘ und speichere die Einstellungen.
FAZIT
Zugang zu digitalen Inhalten fĂźr alle
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Schaffung barrierefreier Webseiten von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Menschen gleichermaĂen von den MĂśglichkeiten des Internets profitieren kĂśnnen. Barrierefreie Webseiten sind nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern bieten auch zahlreiche Vorteile fĂźr Nutzerinnen und Nutzer sowie fĂźr die Betreiberinnen und Betreiber von Webseiten.
Durch die Umsetzung von Barrierefreiheit gewährleisten wir, dass Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen Zugang zu digitalen Inhalten haben und ihre Bedßrfnisse und Anforderungen berßcksichtigt werden. Dies trägt dazu bei, Barrieren abzubauen und die Chancengleichheit im Internet zu fÜrdern.
Darßber hinaus verbessern barrierefreie Webseiten die Benutzererfahrung fßr alle Nutzerinnen und Nutzer, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Eine klare Struktur, leicht lesbare Texte, intuitive Navigation und alternative Medieninhalte machen Webseiten fßr alle zugänglicher und angenehmer zu nutzen.
FĂźr Betreiberinnen und Betreiber von Webseiten bieten barrierefreie Designs auch geschäftliche Vorteile. Sie erreichen ein grĂśĂeres Publikum, verbessern ihre Reputation und kĂśnnen sogar von einer besseren Platzierung in Suchmaschinen profitieren.
Insgesamt sind barrierefreie Webseiten ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiven und zugänglichen Internet fßr alle. Durch die Schaffung digitaler Inhalte, die fßr jede Person zugänglich sind, tragen wir dazu bei, eine Welt zu schaffen, in der niemand aufgrund von Barrieren oder Einschränkungen ausgeschlossen wird.


