Wie künstliche Intelligenz das Webdesign (nicht) ersetzt
Ein ehrlicher Blick auf ChatGPT, Midjourney & Co.
Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren große Sprünge gemacht – das spüren wir auch in der täglichen Arbeit als Webdesign- und Social-Media-Agentur. Tools wie ChatGPT, Midjourney, Uizard oder Framer AI versprechen Produktivitätsschübe, kreative Unterstützung und sogar die „automatische“ Erstellung ganzer Websites. Doch ersetzt das wirklich menschliche Kreativität, Strategie und Designgefühl?
Wir sagen: nein – aber es verändert unsere Arbeit nachhaltig.
Künstliche Intelligenz (KI) sind Computerprogramme, die menschliche Fähigkeiten wie Lernen, Verstehen und Entscheiden nachahmen. Sie analysieren Daten, erkennen Muster und helfen, Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen.
🧠 KI als kreativer Sparringspartner
KI-Text ist Rohmaterial – kein Endprodukt
Künstliche Intelligenz ist für uns kein Ersatz für Kreativität – aber ein wertvoller Sparringspartner im täglichen Agenturleben. Insbesondere Tools wie ChatGPT haben sich in unserem Workflow als echte Unterstützung etabliert: bei der Entwicklung erster Textentwürfe, dem Brainstorming von Social-Media-Ideen, bei strukturellen Gliederungen für Websites oder Blogartikel, aber auch bei der schnellen Formulierung von Meta-Descriptions oder Call-to-Actions.
Die größte Stärke liegt dabei nicht in der Perfektion – sondern in der Schnelligkeit, mit der man zu einem ersten Gedanken, einer Idee oder einem Textgerüst gelangt. So spart man wertvolle Zeit und hat vor allem eines: mehr Raum für kreative Entscheidungen.
Texte, die durch KI generiert werden, sind in vielen Fällen eine gute erste Version – vergleichbar mit einem schnellen Scribble beim Webdesign. Aber niemand würde solch einen Rohentwurf direkt veröffentlichen. Genauso wenig sollte ein KI-Text unbearbeitet auf einer Website landen.
Unsere Erfahrung zeigt:
- Anreden sind oft inkonsistent
- Sprachstile wirken generisch oder unstimmig zur Marke
- Fachlich heikle Aussagen benötigen sorgfältige Prüfung
- Kulturelle Nuancen und Zielgruppen-Feingefühl fehlen komplett
Gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten, emotionalen Dienstleistungen oder branchenspezifischen Themen ist menschliches Feingefühl unersetzlich.
Wir sehen ChatGPT nicht als Konkurrenten, sondern als unterstützendes Werkzeug, das uns dabei hilft, schneller in den kreativen Flow zu kommen. Es ersetzt weder Strategie noch Textgefühl – aber es kann als Ideengeber, Strukturhilfe und Impulsgeber einen echten Mehrwert bieten.
In Kombination mit unserer Expertise entstehen so Inhalte, die nicht nur effizient, sondern auch maßgeschneidert, glaubwürdig und wirksam sind.
🎨 Midjourney, Leonardo AI & Co.
Visuals auf Knopfdruck?
KI-Bildgeneratoren wie Midjourney, DALL·E, Adobe Firefly oder Leonardo.Ai bieten eine beeindruckende Möglichkeit, visuelle Ideen innerhalb von Sekunden zum Leben zu erwecken. Besonders dann, wenn konkrete Bildmotive nicht greifbar sind, spielen diese Tools ihre Stärke aus – und genau hier setzen wir sie in der Praxis auch gezielt ein.
In Projekten nutzen wir KI-generierte Bilder zum Beispiel dann, wenn bestimmte Szenen fotografisch schwer oder gar nicht umsetzbar sind, etwa weil sie sehr speziell, aufwendig inszeniert oder örtlich nicht realisierbar sind. Auch in Fällen, in denen gängige Stockplattformen wie Adobe Stock keine passenden Bilder liefern, bietet die KI eine schnelle und visuell überzeugende Alternative.
Wir setzen KI-Bilder dabei oft ganz bewusst als temporäre Platzhalter ein – etwa in Layouts oder Mockups. So können wir dem Kunden frühzeitig zeigen, wie ein Design wirken wird – ohne auf die finalen, professionellen Bilder warten zu müssen. Sobald die Zeit oder das Budget für ein professionelles Fotoshooting vorhanden ist, tauschen wir die KI-Bilder durch echte, markengerechte Inhalte aus.
Das spart nicht nur Zeit in der Konzeptphase, sondern ermöglicht es auch, schneller Feedback einzuholen, Bildsprachen zu definieren und gestalterische Entscheidungen zu treffen.
KI-Bildgeneratoren sind kein Ersatz für echte Fotografie oder durchdachtes Markendesign – aber sie sind ein wertvolles Werkzeug im kreativen Prozess. Besonders dann, wenn es schnell gehen muss oder das perfekte Bild (noch) nicht existiert, liefern Tools wie Leonardo.Ai oder Midjourney eine solide Grundlage, um Projekte zügig voranzubringen.
Auch wenn KI-Visuals auf den ersten Blick wie ein „Bild auf Knopfdruck“ wirken, steckt oft deutlich mehr Arbeit dahinter, als man denkt. Denn damit ein Bild wirklich zur Idee, Marke oder Szene passt, braucht es ein sogenanntes Prompt – also eine detaillierte textbasierte Beschreibung dessen, was die KI erzeugen soll.
Ein gutes Prompt muss nicht nur die Szene beschreiben, sondern auch Stil, Perspektive, Lichtstimmung, Farben und oft sogar Bildkomposition und Kamerawinkel enthalten. Und selbst dann ist das Ergebnis oft nicht direkt brauchbar.
In der Praxis bedeutet das:
- Man braucht mehrere Versuche, um sich dem gewünschten Ergebnis zu nähern
- Die KI interpretiert manche Begriffe anders als erwartet
- Es gibt häufig Unschärfen, unlogische Details oder Bildfehler (z. B. zu viele Finger, fehlerhafte Perspektiven, fehlende Bildkonsistenz)
- Ein gutes Ergebnis entsteht durch gezielte Feinjustierung und viel Erfahrung mit der jeweiligen Plattform
Gerade in Kundenprojekten, wo es auf Präzision und Markenpassung ankommt, ist dieses „Herantasten“ ein fester Bestandteil der Arbeit – und damit keineswegs weniger aufwendig als klassische Bildrecherche oder Layoutarbeit.
Gerade vor dem Hintergrund des beschriebenen Aufwands sollte man sich immer bewusst machen: KI-generierte Bilder wirken zwar auf den ersten Blick schnell und spektakulär, aber sie sind kein Garant für passgenaue Ergebnisse. Trotz mehrfacher Versuche und detaillierter Prompts kommt es oft vor, dass das Bild nicht exakt so wird, wie man es sich vorgestellt hat – sei es wegen unpassender Details, unrealistischer Darstellungen oder einfach, weil die Bildsprache nicht zur Marke passt.
Hier zeigt sich ein klarer Unterschied zur klassischen Bildbearbeitung oder professionellen Fotografie:
Dort lassen sich Bildaussagen, Lichtstimmungen und Kompositionen gezielt steuern und präzise umsetzen. Mit KI hingegen muss man sich immer ein Stück weit an das herantasten, was technisch möglich ist – und das bedeutet, dass man Kompromisse eingehen muss, vor allem bei sehr konkreten Vorstellungen.
Deshalb gilt auch hier: Der Einsatz von KI muss gut abgewogen werden. Als schneller, inspirierender Einstieg oder als Platzhalter ist sie extrem hilfreich – aber für finale, markengerechte Visuals ist der Griff zur Kamera oder zur Bildbearbeitungssoftware oft der zuverlässigere Weg.
Zeit für ein Upgrade: .
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💡 Was KI (noch) nicht kann
und warum das wichtig ist
So leistungsfähig Tools wie ChatGPT, Midjourney oder andere KI-Anwendungen auch sind: Sie können keine echten Entscheidungen treffen. Sie analysieren Daten, erkennen Muster, liefern Vorschläge – aber sie verstehen keine Zielgruppen und haben keine Intuition für den emotionalen Kern eines Projekts.
Im Webdesign jedoch geht es genau darum. Es geht nicht nur darum, schöne Bilder und funktionale Layouts zu gestalten. Es geht darum, eine digitale Erfahrung zu schaffen, die zur Marke passt, sich richtig anfühlt und die Menschen genau dort abholt, wo sie stehen.
KI kann helfen, Ideen zu sammeln, erste Layouts zu skizzieren oder Bilder zu generieren – aber sie versteht nicht, was eine bestimmte Zielgruppe wirklich bewegt, welche Emotionen beim Besuch einer Website ausgelöst werden sollen oder wie die Nutzerführung im Detail auf ein ganz konkretes Angebot abgestimmt sein muss.
Wenn ein Unternehmen zum Beispiel eine neue Website plant, steht meist viel mehr dahinter als nur eine digitale Visitenkarte. Die Website soll Vertrauen aufbauen, sie soll Orientierung bieten, sie soll das widerspiegeln, wofür das Unternehmen steht – manchmal subtil, manchmal laut und plakativ. Ob dabei eher Zurückhaltung oder Dynamik gefragt ist, kann eine KI nicht wissen. Denn sie kennt keine Gespräche mit dem Kunden, keine Unternehmenswerte, keine Visionen und keine branchenspezifischen Herausforderungen. Sie trifft keine Entscheidungen, sondern bietet nur Wahrscheinlichkeiten an – basierend auf dem, was sie aus einer riesigen Datenmenge gelernt hat.
Das wird besonders deutlich, wenn es um die Gestaltung einer individuellen Customer Journey geht. Während erfahrene Designer und Konzepter genau überlegen, welche Informationen wann und wie präsentiert werden müssen, um den Nutzer optimal abzuholen, arbeitet die KI ohne tatsächliches Verständnis für diese Prozesse. Sie kann Strukturen vorschlagen, aber nicht bewerten, ob sie zur konkreten Zielgruppe, zum Produkt oder zur Markenwelt passen. Genau diese strategische Feinjustierung macht den Unterschied zwischen einer funktionierenden Website und einer, die zwar schön aussieht, aber keine Wirkung entfaltet.
Hinzu kommt die Frage nach der Einzigartigkeit: Was macht dieses Unternehmen besonders – und wie zeigt sich das im Design? Hier geht es nicht um Standardlösungen, sondern um individuelle, authentische Gestaltung, die zur Marke passt. KI-Bildgeneratoren wie Midjourney oder Leonardo.Ai liefern beeindruckende Ergebnisse, aber sie erzeugen keine echten Unikate. Sie setzen sich aus gelernten Bildmustern zusammen – oft faszinierend, aber nie wirklich originär. Und auch hier braucht es Fingerspitzengefühl, Erfahrung und ein tieferes Verständnis, um aus der Bilderflut etwas wirklich Passendes herauszufiltern oder nachzubearbeiten.
Selbst der scheinbare Vorteil der Geschwindigkeit relativiert sich schnell. Denn bis ein KI-generiertes Bild wirklich zur Vorstellung passt, muss viel experimentiert werden. Die Texteingabe – das sogenannte Prompt – muss oft mehrfach überarbeitet, verfeinert und angepasst werden, damit die KI das gewünschte Motiv halbwegs korrekt interpretiert. In vielen Fällen sind mehrere Anläufe nötig, weil das Ergebnis entweder technisch fehlerhaft ist oder inhaltlich nicht überzeugt. Und auch dann ist es häufig nur ein Platzhalter – ein guter Startpunkt für Layout und Konzept, aber eben nicht das endgültige Bild. Für wirklich präzise, markengerechte Visuals ist professionelle Bildbearbeitung oder Fotografie oft der direktere und verlässlichere Weg.
Deshalb bleibt KI für uns ein unterstützendes Werkzeug – hilfreich im Prozess, aber nicht richtungsweisend im Ergebnis. Sie beschleunigt Ideenfindung und Visualisierung, ersetzt aber nicht die kreative Leistung, die zwischen Agentur und Kunde entsteht. Webdesign ist und bleibt ein menschlicher Prozess, bei dem es um Empathie, strategisches Denken und echte Kommunikation geht. KI kann uns inspirieren, aber nicht fühlen. Und genau deshalb braucht es nach wie vor Menschen, die mitdenken, hinterfragen, verstehen – und gestalten.
Warum gute Webagenturen nicht einfach umsetzen
sondern mitdenken, widersprechen und retten
Natürlich ist eine Webagentur ein Dienstleister – keine Frage. Aber eben kein stummer Ja-Sager. Wer glaubt, dass eine Agentur einfach nur dazu da ist, sämtliche Wünsche 1:1 umzusetzen, ohne sie zu hinterfragen, ohne den Kontext zu verstehen, ohne auf mögliche Folgen hinzuweisen, der verkennt den wahren Wert dieser Zusammenarbeit. Denn genau das unterscheidet einen Dienstleister von einem Partner: Ein Dienstleister erledigt Aufgaben. Ein Partner denkt mit. Und wer von einer Webagentur nur stumpfe Ausführung erwartet, wirft nicht nur Potenzial weg – sondern im schlimmsten Fall auch richtig viel Geld.
Die besten Ergebnisse entstehen nicht dann, wenn der Kunde sagt, was er will, und die Agentur es ohne Widerworte abarbeitet. Sie entstehen dann, wenn beide Seiten miteinander ins Gespräch gehen, sich reiben, diskutieren, prüfen, priorisieren. Wenn eine Agentur nicht nur umsetzt, sondern auch begründet. Wenn sie nicht nur die Technik beherrscht, sondern auch das Denken dahinter. Wenn sie in der Lage ist, einen Vorschlag nicht nur aufzunehmen, sondern kritisch zu beleuchten und im Zweifel auch ehrlich zu sagen: „Das klingt gut – aber es funktioniert nicht. Und hier ist der Grund.“
Das ist kein Trotz. Kein Ego. Kein Besserwissen. Das ist Verantwortung. Denn es ist leicht, einem Kunden jeden Wunsch zu erfüllen – auch dann, wenn er strategisch unsinnig ist. Schwieriger ist es, dem Kunden zu helfen, das Beste aus seiner Idee zu machen. Oder ihn davor zu bewahren, Geld in Funktionen zu stecken, die schön aussehen, aber keinerlei Mehrwert bieten. Eine Agentur, die alles umsetzt, ohne Rückfragen zu stellen, ist keine Unterstützung – sie ist ein Ausführungsorgan. Und das kann gefährlich sein, wenn der Auftraggeber selbst nicht das Know-how hat, um digitale Entscheidungen fundiert zu treffen.
Deshalb ist das Nein einer guten Agentur kein Widerstand, sondern Rettung. Rettung vor Features, die nichts bringen. Vor Seiten, die niemand braucht. Vor Investitionen, die keinen Return haben. Es ist ein Nein aus Fürsorge. Aus Erfahrung. Und aus dem Anspruch heraus, gemeinsam ein Ergebnis zu schaffen, das funktioniert – nicht nur gefällt.
Denn am Ende geht es nicht darum, dass jemand seine Idee durchsetzt. Es geht darum, dass die Website wirkt. Und das passiert nur, wenn beide Seiten Verantwortung übernehmen: Der Kunde für seine Inhalte und Ziele. Die Agentur für Strategie, Struktur, Umsetzung – und für den Mut, auch mal Nein zu sagen.
KI als Werkzeug, nicht als Ersatz
KI ist Rohmaterial – kein Endprodukt
Wir sehen Künstliche Intelligenz als ein hilfreiches Werkzeug in unserem Werkzeugkasten, jedoch niemals als Ersatz für kreatives Denken und menschliche Kreativität. KI unterstützt uns dabei, schneller erste Entwürfe zu erstellen, indem sie repetitive Aufgaben wie das Verfassen von Alt-Texten oder Meta-Daten automatisiert und uns dabei hilft, Konzepte effizienter zu prüfen. Dennoch entsteht die eigentliche Magie nach wie vor in echten Köpfen: im direkten Austausch mit unseren Kunden, im kreativen Dialog innerhalb unseres Teams und durch die Erfahrung, die wir aus zahlreichen Projekten mitbringen. Es sind diese menschlichen Momente des Verstehens, Hinterfragens und Entwickelns, die letztlich die wirklich besonderen und passgenauen Lösungen hervorbringen.
FAZIT
Künstliche Intelligenz und Webdesign: Ergänzung statt Ersatz
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Künstliche Intelligenz zweifellos viele wertvolle Möglichkeiten bietet, um den kreativen Prozess im Webdesign und in der Content-Erstellung zu unterstützen und zu beschleunigen. Sie ist ein kraftvolles Werkzeug, das uns hilft, Routineaufgaben zu automatisieren, erste Ideen schnell zu visualisieren und Konzepte zu prüfen. Dennoch bleibt KI immer ein Hilfsmittel – sie kann weder Zielgruppen verstehen noch die einzigartige DNA eines Unternehmens erfassen oder die Intuition und das Feingefühl eines erfahrenen Designers ersetzen. Die entscheidenden, kreativen Impulse entstehen im persönlichen Austausch, im tiefen Verständnis der Kundenbedürfnisse und durch die langjährige Erfahrung im Team. Nur so kann Webdesign wirklich emotional, individuell und wirkungsvoll sein. KI ist eine wertvolle Ergänzung, aber keine Alternative zum menschlichen Gestaltungsprozess.


